Am Samstag, den 06.09. fanden gleich zwei Exkursionen in zwei der besten Gebiete zur Beobachtung von Zugvögeln in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis statt. Jonatan Grimm leitete eine Gruppe über das Annaberger Feld und Lars Eichler.
Die Kasseler Heide ist ein Höhenzug nördlich des Weilbergs zwischen Heisterbacherrott und Oelinghoven in Königswinter. Die offene Landschaft mit Obstbäumen, Waldrändern, Brachen und Pferdeweiden ist während der Zugzeiten enorm artenreich. Ein weiter Blick nach Norden erlaubt es, Zugvögel schon von Weitem kommen zu sehen. So verwundert es nicht, dass bei der Exkursion 49 Vogelarten beobachtet werden konnten, darunter ziehende Greifvögel und zahlreiche Baumpieper.
Das Annaberger Feld inmitten des Kottenforsts ist als Offenland mitten im Wald eine Insel geeigneten Habitats für viele Zugvögel des Offenlandes und der Waldränder. Jonatan Grimm berichtet von der Exkursion:
Bei leichtem Nebel starteten wir um 7:45 Uhr mit einer Gruppe von 18 Leuten an der Waldau. Dort startet auch der "Weg der Artenvielfalt", der dort auffällig mit einem bunten Schild eingeleitet wird, welches in einem großen Holzbogen hängt. Ein Trauerschnäpper fühlte sich mit dem Wort Artenvielfalt wohl angesprochen und setzte sich genau auf dieses Schild. Nach diesem schönen Auftakt lag die Vermutung schon nahe, dass sich auf dem Annaberger Feld ebenfalls viele rastende Zugvögel befinden.
Direkt die erste Wiese war voller Sauerampfer, die besonders von Schwarz- und Braunkehlchen sehr gerne als Sitzwarte genommen werden. Der Nebel hatte sich mittlerweile fast vollständig verzogen. Und siehe da - eine ganze Wiese voll mit Braunkehlchen. Es dauerte eine ganze Weile, sie alle zu zählen, und die beiden Schwarzkehlchen waren da ein wenig wie die Nadel im Heuhaufen. Allein auf der ersten Wiese waren es 18 Individuen, insgesamt zählten wir 30 Vögel.
Es ging weiter zur Pferdekoppel mit ihrem berühmten Knick, der bei Zugvögeln verschiedener Art sehr beliebt ist. Wir suchten den Knick ab, sahen zunächst einen weiteren Trauerschnäpper, und danach auch den ersten Gartenrotschwanz. Aber auch ein Blick auf die andere Seite lohnte sich, dort zeigte sich kurz der Rotmilan. Die ganze Zeit lang begleiteten uns einige Schafstelzen und Baumpieper, die durch ihre markanten Flugrufe auf sich aufmerksam machten. Es waren auch noch erstaunlich viele Mehl- und Rauchschwalben unterwegs.
Zum Schluss besuchten wir dann noch den Waldkauz bei seinem Tageseinstand in einer Kastanienhöhle. Nach gut vier Stunden waren wir dann wieder zurück an der Waldau - der Trauerschnäpper war immer noch bei dem Artenvielfalt-Schild zu sehen. Es war ein sehr schöner Vormittag mit gutem Wetter und vielen tollen Beobachtungen.
Wir bedanken uns bei Lars und Jonatan für die schönen Exkursionen! Der 06.09. war auch der Tag unseres "Autumn Bird Counts", so dass die Beobachtungen auch zu diesem Ereignis beitragen. Ein Bericht zum ABC wird demnächst erscheinen.